Glöcklerläufe in der Region Traunsee-Almtal
Am Abend des 5. Jänner, der letzten Rauhnacht, wird am Traunsee und im Almtal einer der eindrucksvollsten Winterbräuche des Salzkammergutes, das Glöcklerlaufen, abgehalten. Mit Einbruch der Dunkelheit finden sich die Glöckler an ihren Treffpunkten am Traunsee und im Almtal in Gruppen, "Passen " genannt, zusammen um ihren Lauf zu beginnen. Zur Ausstattung eines Glöcklers gehören weiße Kleidung, Glocken und selbstverständlich die bis zu 15 Kilogramm schwere Glöcklerkappe. Jede Glöcklerkappe ist ein kleines Kunstwerk für sich. Sie besteht aus einem meist geometrischen Gerüst aus dünnen Holzstäben auf das schwarzes Tonpapier aufgebracht wird. Auf dieses Papier wurden zuvor Motive und Ornamente gezeichnet, die danach in mühevoller Kleinarbeit ausgeschnitten und gestanzt werden. Abschließend werden die Motive an der Innenseite mit bunten Papier hinterklebt und die Kerzen, die am Abend die Motive von innen beleuchten, montiert. Jeder der Läufer wendet dabei mehrere hundert Arbeitsstunden für seine Kappe auf.
Jede Passe wird von einem Vorläufer angeführt. Bei bestimmten Häusern und Plätzen werden Achterfiguren gelaufen und die dortigen Familien laden zu einer kleinen Verköstigung ein.
Auf ein Zeichen laufen alle Passen mit dumpfem Glockengeläut auf dem total im Finstern liegenden Platz ein, bilden einen riesigen Kreis, die Vorläufer der Passen treten in die Mitte und stimmen traditionelle Krippenlieder an. Das Licht der Glöcklerkappen und der dumpfe Klang der Glocken sollen die bösen Geister vertreiben und die guten Geister anziehen, der Sieg des Lichtes über das Dunkel des Winters.