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Villa Toscana

Die Villa Toscana im oberösterreichischen Gmunden am Traunsee ist eine im 19. Jahrhundert erbaute Schlossvilla.

Das Gebäude wurde zwischen 1870 und 1877 inmitten 88.000 m² großer Parks als Prinzendomizil der exilierten Großherzogin der Toskana, Maria Antonie von Neapel-Sizilien errichtet. Der eigentliche Bauplaner war das jüngste ihrer zehn Kinder, Johann Salvator von Österreich-Toskana. Maria Antonie von Neapel-Sizilien hatte Florenz 1859 verlassen, nachdem ihr Mann Leopold II. als Großherzog der Toskana abgedankt hatte.
1912 bzw. 1913 kauft die Tochter des Unternehmers Karl Wittgenstein, Margaret Anna Maria Stonborough-Wittgenstein, nach dessen Tod die Schlossvilla und das riesige Gelände. Sie war seit 1904 mit dem amerikanischen Chemiker Dr. Jerome Stonborough verheiratet. Beide zogen als US-Amerikaner 1917 nach Amerika. Nach dem Ersten Weltkrieg ließen sie die Villa durch den Architekten Rudolf Perco umbauen. 1933 verübte Dr. Jerome Stonborough in Gmunden Suizid. 1958 starb auch sie. 1975 verkauften die Erben die Schlossvilla und große Teile des Geländes an die Republik Österreich und zogen in die sogenannte „Kleine Villa Toscana“ auf dem gleichen Grund um, die Freiherr Christoph von Pittel 1849 im Biedermeierstil hatte errichten lassen und nach dessen Tod von Großherzog Leopold II. erworben worden war. 1994 wurde auch diese Immobilie an die Stadt Gmunden verkauft.
1999 fand im Park der Villa Toscana eine oberösterreichische Landesgartenschau statt.
Seit 1. Jänner 2000 steht die Parkanlage im landschaftlichen Stil des späten 19./ frühen 20. Jahrhunderts durch das novellierte Bundesdenkmalgesetz unter Schutz, da sie zu den bedeutendsten historischen Parks in Österreich zählt. Zuvor wurde auf einem Teilstück ein Kongresszentrum errichtet und war ein umstrittenes Hotelprojekt in Planung.
2001 wurde die Kleine Villa restauriert. Dort ist nun ein Thomas-Bernhard-Archiv eingerichtet.